Forschungscampus DPP
Eine Erfolgsgeschichte aus Licht und Glas: Die LightFab GmbH
Die Reise von LightFab begann 2013, als drei Wissenschaftler ihre Leidenschaft für die Lasertechnologie bündelten, um etwas Neues zu schaffen. Im Herzen von Aachen, in einem kleinen Büro, starteten sie ihre Erfolgsgeschichte. Ihre Vision: Die Nutzung der sogenannten Selective Laser-Induced Etching (SLE)-Technologie (dt.: selektives laserinduziertes Ätzen) zur Bearbeitung und Herstellung komplexer transparenter Materialien, zum Beispiel Glas oder Saphir. Dieses dient wiederum der Herstellung von Glasprodukten für Handys oder Züge.
Die im „LightFab 3D Printer“ enthaltenen Mikroscanner mit Mikrofokus erlauben die rissfreie Strukturierung von transparenten Materialien mit speziellen Lasern und ermöglichen somit die Herstellung von 3D-Glasbauteilen mit der SLE-Technologie. Diese Prozesstechnologie ermöglicht es, hochpräzise Bauteile für die Medizintechnik, Optik, Photonik und den Maschinenbau zu fertigen. Entscheidende Vorteile dieses Prozesses sind unter anderem die große Energieeffizienz – das Material wird umgeschmolzen, statt verdampft – und eine hohe Materialeffizienz, da lediglich Schnittfugen von wenigen Mikrometern notwendig sind.
Wachstum im Forschungscampus DPP - damals und heute
Inzwischen ist LightFab zu einem erfolgreichen KMU im Bereich der Lasertechnik herangewachsen. Eine Erfolgsgeschichte, die mit dem Forschungscampus Digital Photonic Production (DPP) eng verbunden ist. Der intensive Kontakt zwischen Wissenschaft und Industriepartnern ist ein Stützpfeiler der Förderinitiative Forschungscampus. So ist die Nachbarschaft des Forschungscampus DPP zu den Lehrstühlen der RWTH Aachen University und dem Forschungspartner Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT entscheidend, um den wissenschaftlichen Fortschritt zu gewährleisten. Das bietet die Möglichkeit, sich mit ehemaligen Kolleginnen und Kollegen auszutauschen oder sich, auf kurzem Weg, bei Fragestellungen im Arbeitsalltag interdisziplinär und unkompliziert gegenseitig helfen zu können.
Für LightFab bedeutet der Forschungscampus DPP vor allem Zusammenarbeit und Teamgeist: „Einer der größten Vorteile während unserer Konsolidierungs- und Wachstumsphase am Forschungscampus war die direkte Nähe zu Forschungspartnern, zu den Industriepartnern vor Ort und die daraus entstehende enge Kooperationsbereitschaft untereinander. Besonders wichtig war unter anderem die direkte Nachbarschaft zur TRUMPF Laser- und Systemtechnik GmbH. Mit ihnen haben wir oft und gerne zusammengearbeitet und gemeinsame Projekte erfolgreich abgeschlossen“, erinnert sich Dr. Jens Gottmann, einer der Gründer und Geschäftsführer von LightFab.
Herausforderungen, die viele Unternehmen am Anfang gelähmt oder gar gestoppt hätten, blieben dem Unternehmen somit erspart: „Woanders hätten wir bei null anfangen müssen. Die gewonnene Zeit und Möglichkeit zur Entwicklung innerhalb der Forschungsinfrastruktur des Forschungscampus DPP waren Gold wert. Ohne den Forschungscampus DPP, ohne die BMBF-Förderung, die darin enthalten ist, wäre unsere Entwicklung nicht so reibungslos und positiv verlaufen“, fasst Jürgen Ortmann, ebenfalls Gründer und Geschäftsführer der LightFab, zusammen. Diese Verbindung und Nähe, sowohl räumlich als auch ideell, erleichterte LightFab den Start, erklärt Ortmann weiter: „Am Forschungscampus DPP ist alles so konzipiert und gebaut, dass es für alle Laseranwendungen funktioniert. Zusammengefasst: Wir hatten fast gar keine Verlustarbeit und gewannen Zeit, zu einem Zeitpunkt, an dem wir diese brauchten.“
Entscheidend war zudem die Nähe zum Nachwuchs der Universitäten und Fachhochschulen. „Sei es durch Abschluss-, Projekt- oder Doktorarbeiten sowie die Tätigkeit als studentische Hilfskraft: Wir haben nie lange nach gut ausgebildeter, talentierter Unterstützung für unser LightFab-Team suchen müssen“, fügt Ortmann hinzu. „Außerdem war es für uns immer wertvoll, uns auch mit Partnern einfach auf einen Kaffee treffen zu können, denn spontan entstehen oft sehr gute Ideen.“
Ausgezeichnet mit dem PRISM Award
2016 wurde die LightFab für ihre innovativen Technologien mit dem renommierten PRISM-Award for Photonics Innovation von SPIE, der internationalen Gesellschaft für Optik und Photonik ausgezeichnet. Dieser Preis würdigte die Rolle des jungen Unternehmens in der Entwicklung herausragender photonischer Innovationen und der Anwendung von Lasertechnologien zur Verbesserung verschiedener Industriebereiche.
Verbunden im Forschungscampus
Mit dem Umzug 2022 in größere Räumlichkeiten wechselte LightFab endgültig aus dem Start-up-Stadium in den Status eines KMUs und erreichte damit einen bedeutenden Meilenstein. Zugleich machte sich die fehlende Forschungsinfrastruktur, die der Forschungscampus DPP stets bereitgestellt hatte, im Unternehmensalltag zunächst bemerkbar. „Plötzlich mussten wir uns um vermeintliche Kleinigkeiten wie die Beschaffung eines Kompressors kümmern, die gesamte Renovierung und Einrichtung konzipieren und eigenständig umsetzen“, erzählt Ortmann und ergänzt: „Der Zeitaufwand für solche Dinge war enorm und sorgte für Druck auf dem Kessel, da zur gleichen Zeit natürlich weiterhin produziert und Maschinen an Kunden ausgeliefert werden mussten.“
Trotz der Veränderungen bleibt die Verbundenheit zum Forschungscampus DPP als aktiver Partner bestehen, ein Zeichen für die dauerhafte Wertschätzung der dort gewonnenen Impulse und Unterstützung. Das Fachwissen der LightFab GmbH im Bereich des SLE stellt wiederum eine Bereicherung für den Wissenspool des Forschungscampus DPP dar. Damit vertieft sie nicht nur das Verständnis der Interaktion zwischen Laser und Material, sondern treibt auch Innovationen voran, indem sie spezialisiertes Know-how für die Bearbeitung transparenter Materialien zur Verfügung stellt: Auch für eine mögliche dritte Förderphase plant die LightFab, als konstante Partnerfirma Teil des Forschungscampus DPP zu bleiben.