09.01.2025 M²OLIE
Forschungscampus M²OLIE startet in die dritte Förderphase
Nach einem intensiven und mehrstufigen Evaluationsprozess hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eine Förderzusage für den Mannheimer Forschungscampus in Höhe von weiteren zehn Millionen Euro über die nächsten fünf Jahre erteilt.
Die Jury hob die herausragenden Leistungen der bisherigen Projektarbeit hervor, die den Weg für diese finale Förderphase ebneten. Auch in der dritten Förderphase will der Forschungscampus M²OLIE weiterhin Maßstäbe in der patientenzentrierten Forschung setzen. Über 120 Expertinnen und Experten aus unterschiedlichsten Disziplinen bündeln ihr Wissen, um die Versorgung von Krebspatientinnen und -patienten durch personalisierte und effiziente Behandlungswege nachhaltig zu verbessern. Die Vision, Oligometastasen (eine geringe Anzahl von Metastasen, die sich außerhalb des ursprünglichen Tumors gebildet haben) mit maßgeschneiderter Therapie erfolgreich zu behandeln, rückt durch die finale Förderphase in greifbare Nähe.
Nächsten fünf Jahre entscheiden
Der Startschuss für diese Phase am 1. November 2024 markiert den Übergang in eine entscheidende Entwicklungsstufe: In den kommenden fünf Jahren soll der patientenzentrierte „M²OLIE Closed-Loop-Prozess“ vervollständigt und nachhaltig etabliert werden. Er ermöglicht die Diagnose und Therapie von Oligometastasen an nur einem Tag. Dieses ambitionierte Ziel will der Forschungscampus M²OLIE durch die Arbeiten in vier zentralen Projektmodulen erreichen:
- M²OLIE Operational Platform: Sicherstellung der reibungslosen Integration aller Prozesskomponenten in den Klinikalltag durch das „M²OLIE Cockpit“, ein volldigitales und umfassendes Prozessmanagementsystem
- M²OLIE Interventionsraum: Aufbau einer MRT-basierten, hochautomatisierten und digitalisierten Interventionsumgebung für präzisere und effizientere Eingriffe
- M²OLIE Labor: Automatisierte und differenzierte Tumoranalysen, die die Tumorheterogenität berücksichtigen und die Grundlage für personalisierte Therapien schaffen
- M²OLIE Tumorboard: Einführung eines innovativen Ad-hoc-Tumorboards, das mittels mobiler App interdisziplinäre Entscheidungen in Echtzeit ermöglicht.
Verstetigung im Fokus
Ein Fokus der dritten Förderphase liegt auf der langfristigen Verstetigung der Ergebnisse. Vorgesehen ist der Transfer der erarbeiteten Module in die geplante „M²OLIE Klinik“, die als Referenzmodell für eine effiziente und personalisierte Patientenversorgung dient. Der Forschungscampus M²OLIE ist damit beispielhaft für die erfolgreiche Verbindung von Wissenschaft, Technologie und Medizin – für eine Zukunft, in der innovative Diagnostik- und Therapieverfahren die Lebensqualität von Tumorpatientinnen und -patienten maßgeblich verbessern. Dazu gehört auch das robotische Assistenzsystem guidoo, zu dem aktuell eine „First-in-Human“-Studie am Universitätsklinikum Mannheim läuft, die bereits vielversprechende Ergebnisse zeigt und den Fortschritt verdeutlicht, den der Forschungscampus M²OLIE für die medizinische Versorgung ermöglicht.